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Fehlerkultur: Warum sie so wichtig ist und wie du sie als Führungskraft etablieren kannst

Autorenbild: katjamaurerkatjamaurer
Fehler passieren – das ist klar. Aber wie wir mit ihnen umgehen, ist entscheidend. In der Arbeitswelt spielt die Fehlerkultur eine zentrale Rolle. Sie beeinflusst, ob Fehler als Chance zur Verbesserung gesehen werden oder ob sie Angst und Schuldgefühle hervorrufen. Als Führungskraft kannst du entscheidend dazu beitragen, die richtige Fehlerkultur in deinem Unternehmen zu etablieren. Doch was bedeutet das überhaupt?

Was ist Fehlerkultur?

Kultur beschreibt, wie Menschen miteinander umgehen und wie das Zusammenleben geregelt ist. Auch wenn wir nicht direkt mit unseren Kollegen und Vorgesetzten „zusammenleben“, verbringen wir dennoch viel Zeit miteinander und jedes Unternehmen hat eine Kultur.

Fehlerkultur bezieht sich auf den Umgang mit Fehlern – sowohl auf individueller Ebene als auch im Unternehmen als Ganzes.

Jedes Unternehmen hat eine Fehlerkultur, auch wenn sie nicht immer offen oder positiv ist.


Doch die gute Nachricht ist: Du kannst als Führungskraft aktiv daran arbeiten, eine offene und lernorientierte Fehlerkultur zu etablieren.

Warum eine positive Fehlerkultur so wichtig ist

Fakt ist: Wenn wir nicht über Fehler sprechen, vergeben wir wertvolle Chancen. Vor allem in Unternehmen, wo Prozesse und Abläufe häufig komplex sind, ist es entscheidend, Fehler frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Doch oft werden Fehler von Mitarbeitenden unter den Teppich gekehrt, aus Angst vor Konsequenzen oder Scham.


Das Problem: Je länger Fehler unerkannt bleiben, desto teurer werden sie. Die Kosten von Fehlern steigen mit jeder Wertschöpfungsstufe um den Faktor zehn. Vielleicht hast du in diesem Zusammenhang bereits von der "Rule of 10" gehört.





Eine offene Fehlerkultur hingegen ermöglicht es, Fehler frühzeitig zu entdecken, zu analysieren und daraus zu lernen.




Was kannst du als Führungskraft tun um Fehlerkultur zu etablieren?


  1. Sei ein Vorbild

    Deine Mitarbeitenden werden nur dann offen über Fehler sprechen, wenn du es vorlebst. Sprich im nächsten Teammeeting über deine eigenen Fehler: Was ist schiefgelaufen? Wie hast du dich dabei gefühlt? Und vor allem: Was hast du daraus gelernt?

    Indem du deine Erfahrungen teilst, schaffst du eine Atmosphäre, in der sich Mitarbeitende sicher fühlen, über ihre eigenen Fehler zu sprechen.


    Tipp: Führe in deinen Meetings einen festen Punkt zur Fehlerbesprechung ein. Frage deine Mitarbeitenden: Was lief letzte Woche nicht wie geplant? Was können wir daraus lernen?


  2. Trenne Fehler von Konsequenzen

    Wenn Mitarbeitende Angst vor Konsequenzen haben, werden sie Fehler nicht offen zugeben. Trenne deshalb Fehler von Sanktionen. Fehler sind keine „bösen“ Ereignisse, sondern Lernchancen. Belohne Offenheit, anstatt Fehler zu bestrafen. Wenn ein Mitarbeitender dir offen einen Fehler meldet, solltest du das als Vertrauensbeweis sehen.


    Tipp: Schaffe eine Kultur, in der Fehler nicht stigmatisiert, sondern als Möglichkeit zur Verbesserung wahrgenommen werden.


  3. Stelle die richtigen Fragen

    Häufig ist die erste Reaktion auf einen Fehler die Frage: „Wer war es?“ Doch diese Frage bringt uns nicht weiter und schafft lediglich Schuldzuweisungen. Fehler entstehen oft durch eine Verkettung von Umständen und nicht durch die Schuld einer einzelnen Person. Statt nach einem Schuldigen zu suchen, konzentriere dich auf die Ursachenanalyse: Wie ist der Fehler passiert? Wo lag das Problem im Prozess? Was können wir zukünftig besser machen?


Tipp: Frage nach dem Warum und nicht nach dem Wer?



Fazit: Fehlerkultur als Erfolgsfaktor


Fehler sind unvermeidlich. Doch der Umgang mit ihnen bestimmt, ob sie zu einer Chance für Wachstum und Verbesserung werden. Als Führungskraft hast du die Möglichkeit, eine Kultur zu schaffen, in der Fehler nicht vertuscht, sondern offen besprochen werden. Indem du selbst mit gutem Beispiel vorangehst, Fehler von Konsequenzen trennst und die richtigen Fragen stellst, legst du den Grundstein für eine positive Fehlerkultur. Dein Unternehmen wird es dir danken – denn eine lernorientierte Fehlerkultur trägt langfristig zum Erfolg bei.

Nutze Fehler als Helfer auf dem Weg zu besseren Prozessen und stärkerem Zusammenhalt im Team.


Höre dazu auch meine Podcastfolge (klick auf das Bild):











 
 
 

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